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Mittwochsseminar
Lena Balk

Trans Menschen in Unternehmen und Organisationen

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Motivfoto
Quelle:
Ian Schneider on Unsplash

Veränderung und Diversität als Chance für Unternehmen und Organisationen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen zu den Geschlechtern in Deutschland haben sich Ende 2018 mit der Erweiterung des Personenstandsgesetzes (§45 b PStG) um den Geschlechtseintrag »divers« gravierend verändert. Menschen, die nicht eindeutig einem der Geschlechter »Mann« und »Frau« zugeordnet werden können oder selbst diese binäre Geschlechtszuweisung ablehnen, haben die Möglichkeit, ihren amtlichen Personenstand (Geschlechtseintrag) und Vorname im Geburtsregister ändern bzw. korrigieren zu lassen. Zum anderen scheint es eine gesellschaftliche Zunahme von transsexuellen, transidenten, transgender und nicht-binären Menschen zu geben.

Menschen, die wissen, dass das Geschlecht, welches ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, nicht mit ihrem eigenen Wissen über ihr Geschlecht übereinstimmt und/oder die gesellschaftlichen Geschlechterrollen von Mann und Frau für sich selbst nichtzutreffend empfinden. Es gibt deutlich mehr Menschen, die die gesellschaftliche Definition der Geschlechter auf sich nichtzutreffend empfinden oder wissen, dass ihr Geschlecht nicht mit den körperlichen Geschlechts­merkmalen übereinstimmt, als allgemein vermutet wird.
Es kann passieren, dass in Ihrer Familie, eine, in Ihrem Unternehmen beschäftigte Person, eine Kundin, ein Kunde oder eine andere, mit Ihnen in Beziehung stehende Person sich dazu bekennt, nicht dem Geschlecht anzugehören, welches ihr bei der Geburt zugewiesen wurde. Es gibt also eine Vielzahl von Herausforderungen, die auf Familien, Freund*innen, Organisationen und Unternehmen im Falle eines Coming-Outs einer Person zukommen.
Ein unkoordiniertes, affektgesteuertes oder auf Stereotypen basierendes Handeln kann weitreichende Folgen für alle beteiligten Personen und besonders für Unternehmen mit sich bringen.

Der Vortrag von Lena Balk bietet eine Einführung in das Thema und zeigt, ausgehend von den sich zunehmend auflösenden Konsensformen und -formeln von unternehmerischem Wirtschaften, betrieblichem Management und gesellschaftlichem Wertewandel auf, welche zunehmende Bedeutung die Öffnung von Unternehmen und Organisationen für vielfältigere Belegschaften haben wird. Lena Balk behandelt verschiedene Lebensbereiche, in denen Menschen mit der Thematik „trans“ in Berührung kommen können. Gleichzeitig setzt sie sich kritisch mit den gesetzlichen Reglungen und medizinischen Leitlinien im Umgang mit transsexuellen, transidenten und transgender Menschen auseinander.

Lena Balk, geboren und aufgewachsen in Wangen im Allgäu, hat nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau und ihrem Informatikstudium an der FH Konstanz und der FS für Datenverarbeitung im Landkreis Lindau 1983 das Softwareunternehmen windata GmbH & Co.KG (www.windata.de) für elektronische Zahlungsverkehrsabwicklung gegründet. Über 27 Jahre war Lena Balk Unternehmerin und als Geschäftsführerin für den Bereich Personal, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.
2015 schloss sie ihr Master-Studium (MA) in Wirtschafts- und Organisationspsychologie an der Donau-Universität Krems erfolgreich ab und ist seitdem als Beraterin (www.diversity4KMU.de) für Unternehmen und Organisationen im Bereich Diversity & Inclusion tätig. Sie forscht als freie Wissenschaftlerin zum Thema „Varianten der geschlechtlichen Entwicklung“, veröffentlicht Studien, Aufsätze und Beiträge in Fachbüchern.
Seit 2000 ist Lena Balk als sachverständige Gutachterin nach dem Transsexuellengesetz für Amtsgerichte in Baden-Württemberg tätig.