Im Rahmen des Formates „Vorlesung+“ unternahm der Masterstudiengang Digital Business & Marketing Intelligence der RWU Ravensburg-Weingarten University am 02.12. eine Exkursion zur Firma Geberit nach Pfullendorf. Dieses besondere Lehrformat verbindet akademische Inhalte mit unmittelbaren Einblicken in die Unternehmenspraxis, indem die Vorlesung direkt beim Praxispartner stattfindet und Mitarbeitende des Unternehmens aktiv teilnehmen. Dadurch entsteht ein intensiver Wissens- und Erfahrungsaustausch, der über klassische Hochschullehre hinausgeht und die Studierenden auf authentische Weise mit realen Aufgabenstellungen konfrontiert.
Einblicke in Produktion und Logistik
Begleitet von Dozent Georg Kästle sowie dem Studiengangsleiter Prof. Dr. J. Friedl machten sich 25 Masterstudierende auf den Weg zum deutschen Produktionsstandort von Geberit. Schon zu Beginn wurden die Teilnehmenden von der beeindruckenden Dimension des Werks empfangen: Über 60.000 Quadratmeter hochautomatisierte Produktionsfläche sowie ein SAP-gesteuertes Hochregallagersystem vermitteln unmittelbar, welche technologischen und logistischen Anforderungen an ein global agierendes Industrieunternehmen gestellt werden. Die Studierenden konnten live erleben, wie moderne Fertigungsanlagen, präzise Prozesssteuerung und digitale Systeme ineinandergreifen, um Effizienz, Qualität und Liefertreue sicherzustellen.
Vorlesung zu IT-Architekturen und Composable Enterprise
Vor der Werksführung folgte der inhaltliche Teil der „Vorlesung+“. Hr. Kästle begann mit der Vorlesung zum Thema „Mit einer Hexagonalen Architektur ins Composable Enterprise“, in der es um zukunftsorientierte IT-Architekturen für Unternehmen ging.
Technologische Impulse und IT-Strategie
In mehreren Impulsvorträgen gaben verschiedene Fachbereiche von Geberit einen tiefen Einblick in technologische Entwicklungen und strategische Zukunftsfragen. Besonders hervorzuheben war die Vorstellung der IT-Strategie für die kommenden fünf Jahre. Die Studierenden erhielten dabei eine klare Vorstellung davon, vor welchen digitalen Herausforderungen ein international etablierter Industriebetrieb steht und welche Maßnahmen notwendig sind, um Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft langfristig zu sichern.
Datenmanagement und Business Intelligence in der Praxis
Ein weiterer Beitrag widmete sich dem Datenmanagement und Business Intelligence bei Geberit. Auf Basis von Microsoft Fabric wurde gezeigt, wie moderne Datenarchitekturen aufgebaut sind, wie Datenströme aus der Produktion, Logistik und weiteren Unternehmensbereichen zusammengeführt werden und wie fundierte Entscheidungen durch transparente Daten zugänglich gemacht werden. Diese Einblicke verknüpften die theoretischen Inhalte der Lehrveranstaltung unmittelbar mit konkreten Praxislösungen und verdeutlichten die hohe Relevanz datengetriebener Geschäftsmodelle.
Fachlicher Austausch und Fazit
Abgerundet wurde das Vortragsprogramm durch eine Präsentation aus dem HR-Bereich. Neben Informationen zu Personalentwicklung und Qualifikationsprofilen wurde den Studierenden ein Überblick über aktuelle Einstiegsmöglichkeiten geboten. Besonders für das Praxissemester sowie für Absolventinnen und Absolventen wurden verschiedene offene Stellen hervorgehoben, was auf reges Interesse stieß und zu mehreren persönlichen Gesprächen im Anschluss führte.
In der abschließenden Diskussionsrunde bot sich allen Teilnehmenden die Gelegenheit zu einem intensiven fachlichen Austausch. Die Studierenden stellten zahlreiche Fragen zu Digitalisierung, Prozessautomatisierung, BI-Architekturen und beruflichen Perspektiven. Die Vertreterinnen und Vertreter von Geberit nahmen sich viel Zeit für detaillierte Antworten, wodurch ein lebendiger Dialog entstand, der weit über reine Informationsvermittlung hinausging.
Herzlichen Dank an die Firma Geberit
Wir bedanken uns herzlich bei Geberit in Pfullendorf für die Möglichkeit, diese „Vorlesung+“ vor Ort durchführen zu können. Die Exkursion stellte insgesamt eine wertvolle Bereicherung des Studiums dar. Sie ermöglichte authentische Einblicke in modernste Produktions- und IT-Umgebungen, verdeutlichte die Bedeutung digitaler Transformation in einem globalen Industrieunternehmen. Für die Studierenden bot der Besuch sowohl fachliche Impulse als auch Perspektiven für ihre weitere berufliche Entwicklung.