
Ein Masterstudent der RWU Ravensburg-Weingarten gewinnt einen Ideenwettbewerb auf der IAA Mobility 2025 in München für die Entwicklung eines Software-Prototypen zur Verbesserung des Ladevorgangs von Elektrofahrzeugen.
Karan Sankla kam zum Wintersemester 2024/2025 aus Indien an die RWU in Weingarten, um dort den Masterstudiengang Electrical Engineering and Embedded Systems anzutreten. Der Studiengang wird komplett auf Englisch angeboten. „Ich hatte nach meinem Bachelorabschluss viele Möglichkeiten und habe mich bewusst für die RWU entschieden, weil die Hochschule praxisnah lehrt und forscht“, berichtet er.
Durch Zufall am Hackathon teilgenommen
Während der vorlesungsfreien Zeit absolviert der 25-Jährige ein freiwilliges Praktikum bei UNIO Enterprise, einem Startup-Unternehmen aus München, das weltraumbasierte Konnektivitäts-Lösungen anbietet. „Eigentlich muss ich das Praktikum nicht machen, aber ich wollte die vorlesungsfreie Zeit nutzen, um Branchenerfahrung zu sammeln.“ Seine Teilnahme am Hackathon hingegen war Zufall: „Ich habe die Ausschreibung auf der Messe gesehen und mich spontan und auf Anstoß meines Teams bei UNIO angemeldet.“ Ein Hackathon ist eine zeitlich begrenzte Veranstaltung, bei der Teams intensiv an kreativen, technischen Lösungen oder Prototypen arbeiten.
Organisiert wurde der Hackathon von „prototype.club“ und „digital.auto“. Karan Sankla meldete sich in der Kategorie „Bring your own device“ an, in der ein mit Bosch-Softwareschnittstellen ausgestattetes Fahrzeug zur Verfügung gestellt wurde. Gemeinsam mit einem ihm vor Ort zugewiesenen Partner entwickelte Karan Sankla innerhalb von rund fünf Stunden eine Lösung für ein gängiges Problem im Zusammenhang mit der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland.
Effizientere Ladeinfrastruktur
Bei Fahrzeugen, deren Ladevorgang abgeschlossen ist, kann meist nur die/der Fahrer*in die Ladestation wieder freigeben. Dies führt oft dazu, dass der Ladeplatz durch längere Standzeiten unnötig blockiert wird. Karan Sankla programmierte einen Software-Prototypen, der die Fahrzeugdaten aus dem Auto ausliest und den aktuellen Ladestatus transparent macht. Sobald das Fahrzeug geladen ist, kann eine Freigabeanfrage für die vorhandene Ladestation gesendet werden. Stimmt die andere Person zu, kann das Ladegerät genutzt werden.
Tiefer einsteigen
Während sein Partner den Pitch vorbereitete, kümmerte sich der RWU-Student um die Programmierung. „Wir waren ein gutes Team und haben überhaupt nicht über Persönliches gesprochen – ich weiß nicht einmal, aus welchem Land mein Partner stammt.“ Die Jury kürte schließlich das Zweierteam „UnplugMe“ zum Gewinner. Karan Sankla möchte sich nun noch tiefer mit dem Thema befassen und in seiner Masterarbeit auf dem Prototypen aufbauen – oder ein ähnliche Fragestellung behandeln. Der Preisträger plant, sich im kommenden Semester auf eine entsprechende Stelle zu bewerben.