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Mittwochsseminar
Prof. Dr. phil. Silvia Queri

Gibt es ihn, den göttlichen Lohn?

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Foto von Prof. Dr. Silvia Queri
Quelle:
Marina Martin

Die Rolle von Spiritualität und Religiosität im Arbeitsalltag

Der Druck steigt. Obwohl die Menschen in Deutschland im Schnitt weniger arbeiten als in der Vergangenheit, wächst die individuelle Belastung und der empfundene Stress an den Arbeitsplätzen. Psychische Störungen nehmen zu und führen häufiger zu Arbeitsunfähigkeit und vorzeitiger Berentung, vor allem in sozialen Berufen. Stress kann krank machen, betrifft aber nicht jeden gleichermaßen. Menschen gehen individuell mit Stress um und haben je eigene Strategien und Ressourcen, um diese Belastung zu verarbeiten. Die Psychologie erfasst diese Widerstandskraft unter dem Schlagwort der Resilienz.

Professorin Dr. Silvia Queri wendet sich in ihrem Vortrag einer besonderen Quelle von Resilienz zu: Der persönlichen Religiosität und Spiritualität. Faktoren, die in der deutschen Forschung lange vernachlässigt wurden. Welche Rolle spielen Religiosität und Spiritualität bei der Stressbewältigung im Arbeitsalltag? Ziehen Personen hieraus Sinn und Anerkennung für ihre Arbeit, eine Art göttlichen Lohn und können sie damit, die ungesunden Konsequenzen von Stress mindern?

In einer Studie nahm sich Silvia Queri dieser Frage an und stellt im Mittwochsseminar der RWU die Ergebnisse vor. Im Anschluss an die transpersonale Psychologie, die davon ausgeht, dass jeder Mensch auf eine Art und Weise spirituell ist, entwickelt sie hieraus auch gesellschaftliche Fragen: Ziehen Berufe, die wenig Wertschätzung und niedrige Entlohnung erfahren, gerade spirituelle Menschen an? Welche moralische Verantwortung entsteht daraus für die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen und was hat das mit sozialer Gerechtigkeit zu tun? Ein Thema, das zur Diskussion einlädt.

Silvia Queri studierte Sozialpädagogik und Psychologie in München, wo sie auch promovierte. Seit 2009 ist sie an der RWU als Professorin für Klinische Psychologie und Leiterin des Studiengangs „Angewandte Psychologie“ tätig. Akademisch beschäftigt sie sich vor allem mit Rehabilitationsforschung und ist im Vorstand der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) aktiv.