Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation Direkt zum Fußbereich
Fachkonferenz

KI in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft

Fachkonferenz KI im Gesundheitswesen
Spannende Impulse und fokussierte Diskussionen zum Thema KI im Gesundheitswesen
Quelle:
Christoph Oldenkotte, RWU

Führende Vertreter*innen regionaler Sozial- und Gesundheitsinstitutionen haben sich an der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten zur Fachkonferenz „KI in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft“ getroffen. Im Mittelpunkt stand der Austausch über den sinnvollen und praxisnahen Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) zur Verbesserung von administrativen, fachlichen und planerischen Prozessen sowie zur fachlichen Qualifizierung des Personals der Einrichtungen und Unternehmen.

Interdisziplinäre Forschung

Ein interdisziplinäres Forschungsteam der RWU – bestehend aus Professor Dr. Hendrik Reismann, Professor Dr. Jörg Wendorff (beide aus der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege), Professor Dr. Jürgen Friedl und Professor Dr. Markus Rager (beide aus dem Fachbereich Digital Business in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik) – beschäftigt sich mit der Frage, wie KI zur Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung im Sozial-und Gesundheitssektor beitragen kann. „Wir bringen in diesem Team unterschiedliche Fachkompetenzen und Perspektiven zusammen“, erklärt Markus Rager.

Unterschiedliche Reifegrade

Die Konferenz vereinte 25 Teilnehmende in leitenden Positionen aus verschiedenen Einrichtungen. Moderiert von Hendrik Reismann und Jörg Wendorff, diskutierten sie über technische, organisatorische und rechtliche Anforderungen an den KI-Einsatz. Zahlreiche Praxisbeispiele zeigten, dass Institutionen sich in sehr unterschiedlichen Phasen der KI-Implementierung befinden – von ersten Testläufen bis hin zu konkreten Anwendungen wie Sprachassistenten.

Ein gemeinsames Ziel aller Beteiligten: effizientere Prozesse, vor allem in der Verwaltung. Dabei müsse jedoch das Fachpersonal als zentrale Anwender*innengruppe von KI-Tools noch stärker berücksichtigt werden.

Praxisnähe 

Die Konferenz diente auch dazu, reale Praxisbedürfnisse besser zu verstehen und potenzielle Forschungsschwerpunkte zu identifizieren. Trotz der Gruppengröße war der Austausch fokussiert und intensiv. „Viele Ideen aus der Runde könnten wir gemeinsam entwickeln – einiges ist heute grundsätzlich schon möglich“, betonte Jürgen Friedl.

Einblicke in konkrete Anwendungsfälle gab Marvin Bitzer, Masterstudent im Bereich Digital Business. Er präsentierte Use Cases wie die automatisierte Aktualisierung digitaler Patientenakten per Sprachsteuerung oder den automatisierten Datenabruf von Maschinen. Auch die für den KI-Einsatz erforderlichen Kompetenzen wurden thematisiert. In der Lehre Soziale Arbeit etwa spiele das Thema eine zunehmende Rolle: „Wir haben Digitalisierung und KI neu ins Curriculum aufgenommen und möchten unsere Studierenden gut auf den Umgang mit KI vorbereiten“, so Hendrik Reismann.

Datenschutz und Finanzierung

Neben datenschutzrechtlichen Fragen rückte vor allem ein Thema in den Vordergrund: die Finanzierung. Soziale Träger verfügen meist nicht über spezifische Budgets für KI- oder Digitalisierungsprojekte. Die Organisatoren zeigten sich mit dem Verlauf der Konferenz zufrieden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun systematisch ausgewertet und als Grundlage für mögliche Kooperationen genutzt werden.

Text:
Hannes Gilch