Im Hinblick auf den Schutz vor Gewalt sind Menschen mit Behinderung strukturell und rechtlich dabei in einer besonders schwierigen Lage, vor allem wenn sie in Einrichtungen der Behindertenhilfe leben.
Aus diesem Grund hat das Institut für empirische Soziologie (IfeS) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Studie zur Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen durchgeführt.
Befragt wurden 1.003 Erwachsene, die in stationären und ambulanten Betreuungssettings leben. Die Studie verweist auf eine hohe Gewaltbetroffenheit von Männern und Frauen mit Behinderungen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben.
Über 60 Prozent der stationär Betreuten hatten psychische und um die 50 Prozent körperliche Gewalt seit dem 16. Lebensjahr erlebt. Die Studie verweist auf einen hohen Handlungsbedarf, weitere Maßnahmen zum Abbau von Gewalt in Einrichtungen der Behindertenhilfe zu ergreifen. Hierfür wurden Empfehlungen an verschiedene Akteure formuliert und weiterführende Beispiele guter Praxis dokumentiert.
Prof. Dr. Monika Schröttle, Studiendekanin im Studiengang „Master Soziale Arbeit und Teilhabe“ leitet am IfeS den Forschungsbereich Gender, Gewalt und Menschenrecht und hat maßgeblich bei der Erstellung dieser Studie und Fachpublikation mitgewirkt.
Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Prof. Dr. Schröttle gerne zur Verfügung.
Der Forschungsbericht kann hier heruntergeladen werden: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/gewalt-und-gewaltschutz-in-einrichtungen-der-behindertenhilfe-241798