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25-jähriges Dienstjubiläum

„25 Jahre allein sind noch kein Verdienst“

Jubiläum Prof. Bäuerle
Quelle:
Christoph Oldenkotte

Dr. Paul Bäuerle, Professor und Leiter des Praxisamts der Fakultät Maschinenbau, durfte im Oktober sein 25-jähriges Jubiläum im öffentlichen Dienst feiern. Rektor Professor Dr. Thomas Spägele gratulierte und dankte Bäuerle für die langjährige Arbeit. Er überreichte ihm im Namen der Landesregierung Baden-Württembergs eine Dankesurkunde.

Paul Bäuerle ist seit 2004 als Professor für Produktionswirtschaft an der RWU und damit für den betriebswirtschaftlichen Aspekt des Maschinenbaus zuständig. „Das sind immerhin schon 36 Semester“, stellt er überrascht fest, und fügt hinzu: „25 Jahre allein sind noch kein Verdienst, sondern vielmehr mein in diesem Zeitraum geleisteter Beitrag zur Bildung.“

Der gebürtige Friedrichshafener studierte zunächst technisch orientierte BWL an der Universität Stuttgart sowie Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim, wo er anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent am betriebswirtschaftlichen Institut tätig war. Während dieser Zeit promovierte Paul Bäuerle im Fachgebiet der betriebswirtschaftlichen Planungstheorie.

Der Region treu verbunden

Nach seiner Zeit in Forschung und Lehre in der Landeshauptstadt nahm Bäuerle ein Angebot aus der Industrie wahr und kehrte in die Region Bodensee-Oberschwaben zurück. Hier war er zunächst als Leiter des Controllings, dann als kaufmännischer Leiter und anschließend als Geschäftsführer bei namhaften Industrieunternehmen im Maschinen- und Anlagenbau, in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie in der Automobilzuliefererbranche tätig.

Während dieser Zeit übernahm er bereits Lehraufträge, zunächst in Stuttgart an der Universität sowie der DHBW, anschließend an der RWU. Als sich ihm schließlich die Möglichkeit bot, ganz in den Wissenschaftsbetrieb und die Lehre zu wechseln, ergriff er diese Chance, getreu dem Motto: „Jetzt oder nie.“ Bis heute ist er sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. „Die Tätigkeit an der Hochschule bereitet mir auch nach all den Jahren immer noch große Freude und ich bin dankbar für die Möglichkeit, meine praktischen Erfahrungen in der Hochschullehre weitergeben zu können.“

Bildung als Schlüssel

Als einen großen und wesentlichen Schritt seiner Hochschullaufbahn bezeichnet Paul Bäuerle die Veröffentlichung seines Lehrbuchs zur Produktionswirtschaft, das sich als Grundlagenwerk in diesem Bereich bewährt und etabliert hat. Während eines Forschungssemesters hatte er die Möglichkeit, seine bisherigen praktischen Erfahrungen aus der Industrie sowie didaktischen Erfahrungen aus der Lehre zu Papier zu bringen. Sichtlich zufrieden zeigt er sich darüber, dass das Buch inzwischen zum einen von Kollegen benutzt und zitiert, zum anderen aber auch von Studierenden verwendet wird, die er damit in seinen Vorlesungen und Seminaren vor sich sitzen sieht.

Viel wichtiger jedoch ist Bäuerle sein Beitrag zur Bildung junger Menschen. Dieses Thema ist ihm eine Herzensangelegenheit. „Aus diesem Grund werden zum Beispiel alle Erlöse aus dem Verkauf des Buchs an eine Schule im afrikanischen Namibia gespendet, die einst von einem Großonkel gegründet wurde“, berichtet der Maschinenbau-Professor. Es sei erfüllend mit der eigenen wissenschaftlichen Arbeit gleichzeitig einen guten Zweck zu unterstützen. Für den nächsten Sommer plant er eine Reise nach Namibia und möchte die Schule vor Ort besuchen.

 

Text: Lisann Gauß