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Im Dialog mit der Bundesinnenministerin

Opferschutz als zivilgesellschaftliche Aufgabe

Prof. Dr. Monika Schröttle von der RWU im Gespräch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser
Quelle:
Sera Zöhre Kurc

Auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ am 24. April 2024 in Berlin führten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Professorin Dr. Monika Schröttle ein Podiumsgespräch darüber, wie Gewaltschutz in Deutschland als innenpolitische Aufgabe weiter verbessert werden kann.

Vor dem Hintergrund eines nach wie vor hohen Ausmaßes an Gewalt gegen Frauen in Deutschland wurden Strategien diskutiert, wie staatlicherseits wirkungsvoll interveniert werden kann – sei es durch Täterarbeit, verbesserten Schutz für Betroffene oder ein wirksames Risikomanagement durch Polizei, Gerichte und andere Institutionen.

Monika Schröttle von der RWU erläuterte mögliche Weichenstellungen, um positive Ergebnisse im Sinne der Istanbul-Konvention, einem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, vorweisen zu können.

„Wir brauchen den politischen Willen auf höchster Ebene, das Problem nicht weiter zu verwalten, sondern konsequent zu lösen und das umzusetzen, von dem wir aus Wissenschaft und Praxis wissen, dass es wirkt: Ein adäquat ausgestattetes Hilfesystem, flächendeckendes Hochrisikomanagement mit sofortiger institutionenübergreifender Intervention bei Gefährdungsfällen, obligatorische Täterarbeit und Primärprävention, unter anderem durch Nachbarschaftsprojekte, Bildungsarbeit, und kontinuierliche Kampagnen, z.B. über Social Media“, fasst Monika Schröttle zusammen. Ministerin Faeser kündigt an, sich in den nächsten Jahren verstärkt für den Abbau von Gewalt gegen Frauen einsetzen zu wollen.

Text:
Hannes Gilch