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RoboCup 2021 - Worldwide

RWU qualifiziert für die RoboCup Weltmeisterschaft

robocup@home finale

Nachdem die SCC (Serious Cybernetics Corporation) der RWU 2017 erstmals am Roboterwettkampf RoboCup teilgenommen hat, hat es das Team geschafft, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren.

Nach erfolgreichen Jahren im Wettkampf freute sich das Team rund um Benjamin Stähle ganz besonders auf die Austragung der Weltmeisterschaft vergangenes Jahr in Bordeaux, Frankreich. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung jedoch abgesagt werden und wird nun dieses Jahr von 22. bis 28. Juni rein virtuell nachgeholt. Das stellt nicht nur die Teilnehmer*innen des Wettkamps vor neue Herausforderungen. Vor allem Betrugsversuche durch die Teilnahme der Teams in ihren eigenen Laboren, Arenen und Netzwerken müssen von den Veranstaltern ausgeschlossen werden.

Der virtuelle Wettkampf hat jedoch auch Vorteile: Weil die Registrierungsgebühr dieses Jahr niedriger ist und die Teams keine Kosten für Anfahrt und Unterkunft aufbringen müssen (vor allem der Transport der zum Teil 100 kg schweren, empfindlichen Roboter ist teilweise extrem kostspielig), können sich mehr Teams anmelden und der Konkurrenzkampf steigt. Von 22. bis 28. Juni lassen die Teams aus aller Welt ihre Roboter gegeneinander antreten.

Über den Robocup

Wäre das nicht schön: Am Abend ein Fest mit Freunden genießen und über Nacht räumt sich die Wohnung von ganz alleine auf?

Beim Robocup@Home forschen Teams, damit solche Träume wahr werden. Egal ob Tischabräumen, Staubsaugen, Abspülen oder Wäschewaschen, alles wird von dem netten Helfer aus Kunststoff und Metall erledigt. Die Teams im Robocup@Home kommen diesem Ziel jedes Jahr näher – auch wenn es bis zum fertigen iRobot noch ein gutes Stück Arbeit ist.

Für den Menschen ist es eine alltägliche Fingerübung, unbewusst innerhalb von Sekundenbruchteilen eine endlose Menge an Informationen über das eigene Umfeld zu sammeln und je nach aktuellem Bedarf zu filtern. Hierzu verfügen wir über ein hoch entwickeltes Bildverarbeitungssystem gekoppelt an eine Wissensbasis, die es uns ermöglicht, auch mit unvollständigen Informationen ein sinnvolles Ergebnis zu produzieren. Für Roboter ist so etwas eine echte Herausforderung.

Seit 2006 wird die @Home-Liga im RoboCup ausgetragen. Das Ziel: Einen Assistenten zu erschaffen, der in Umgebungen mit wechselnden Anforderungen selbständig intelligente Lösungen für beliebige Probleme findet. Jedes Jahr gibt es hierfür ein neues Spielfeld und veränderte Aufgaben. 

Im Raum orientieren, Gegenstände zuordnen

In der @Home-Liga entspricht das Spielfeld einer kleinen Wohnung mit mehreren Räumen und beliebigen Einrichtungsgegenständen. Die Aufgaben werden in den fortgeschrittenen Wettkampfteilen zufällig generiert und sie dürfen sogar Fehler enthalten, die der Roboter selbständig erkennen muss. Eine Aufgabe kann zum Beispiel lauten “Finde eine Tüte Chips in der Küche und bringe sie zum Tisch im Esszimmer”. 

Es muss mit über 30 Gegenständen trainiert werden, die während des Wettkampfzeitraumes zum Einsatz kommen können. Jeder Gegenstand ist einer Kategorie wie “Essen” oder “Reinigungsmittel” zugeordnet. Der Roboter muss diese Gegenstände an verschiedenen Orten wiedererkennen – egal ob sie liegen oder stehen. Außerdem muss er während der Aufgabe zusätzlich mehrere unbekannte Objekte einer der vorgegebenen Kategorien zuordnen. Für das Erkennen und Greifen von besonders schwierigen Gegenständen gibt es Bonuspunkte.

Stimmen filtern, Menschen erkennen

Eine weitere Anforderung: Der Roboter darf nur mit einer bestimmten Person interagieren. Hierzu muss er in der Lage sein, sich ein Gesicht zu merken oder auf Gesten zu reagieren. In einer fortgeschrittenen Aufgabe muss er beispielsweise im Essbereich der Veranstaltungshalle eine winkende Person in einer Menge von Menschen erkennen, während die übrigen Besucher sich ungehindert bewegen dürfen. Außerdem muss er einer Person auch außerhalb der bekannten Arena folgen können, ohne sich von Passanten ablenken zu lassen.

Wir drücken dem RWU-Team rund um Benjamin Stähle die Daumen und wünschen viel Erfolg und starke Nerven!

Wer sich für die SCC und den RoboCup interessiert, findet hier weitere Informationen:

Text:
Lisa-Maria Knoll