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Erfahrungsbericht von lmanuel Eisenbacher

Wintersemester 2022 in Rovaniemi, Finnland

Bilder aus Finnland
Quelle:
lmanuel Eisenbacher

Über mich
Hey, ich heiße lmanuel Eisenbacher (24) und ich studiere an der RWU den Master Digital Business. Vor meinem Abschluss wollte ich auf jeden Fall ein Auslandssemester machen. Mich hat es von Anfang an in die skandinavischen Länder gezogen und dank einer Partneruniversität der RWU war die Länderwahl eindeutig: Finnland. Da ich den Winter und die Natur liebe, war Rovaniemi der perfekte Ort. Ich habe mich dort für Bachelorkurse eingeschrieben, da das Angebot für Masterkurse leider sehr beschränkt war.

Studieren an der LapinAMK
Die Hochschule hat neben Rovaniemi noch zwei weitere Standorte: Kemi und Tornio. Rovaniemi ist allerdings der größte mit den meisten Angeboten rund ums Studieren. Semesterbeginn und -ende sind in Finnland etwas anders. Das Wintersemester beginnt im August und endet im Dezember; das Sommersemester im Januar und endet im Mai. Auch die Kurse beginnen und enden nicht zur selben Zeit. So kann es sein, dass die Vorlesungen von Kurs A in der ersten Hälfte stattfinden, die Klausur geschrieben wird, und Kurs B Thema der zweiten Hälfte ist. Die Prüfungsleistung besteht meistens aus einigen Gruppenarbeiten, einer Klausur und manchmal einer individuellen Leistung. Alle Teilleistungen sind absolut machbar, sollte man dennoch die Klausur nicht bestehen oder mit der Note nicht zufrieden sein, kann man diese zeitnah wiederholen. Ziemlich in der Nähe der Hochschule (University of Applied Science (LapinAMK)) gibt es auch die Lapland Universität. Auf dem Campusgelände gibt es 3 Mensen und in Stadtnähe 2 weitere, in denen mit einem Studentenausweis für ca. 3€ reichlich gegessen werden kann. Was unglaublich billig ist. Alkohol hingegen ist deutlich teurer (: Die LapinAMK organisiert kostenlos ein paar Exkursionen für die Studenten. Des Weiteren gibt es die Studentenorganisationen Rotko und ESN, die Partys und Events teilweise kostenlos oder mit Studentenrabatt organisieren. Es wird also definitiv nicht langweilig.

Leben in Rovaniemi - Kultur und Infrastruktur
Rovaniemi ist flächenmäßig die größte Stadt Europas und Hauptstadt der Region Lappland. Hier leben etwa 63.000 Menschen und 160.000 Rentiere. Rovaniemi ist während der Wintermonate ein touristischer Hotspot, was am einzig wahren Weihnachtsmann, der dort lebt, den Naturwundern (Aurora Borealis) und den etlichen Winteraktivitäten, die man dort unternehmen kann liegt Ski und Snowboard Pisten, Schneemobil fahren, Eisfischen, Rentier- und Huskyschlittenfahrten uvm. Ab November sind Minusgrade alltäglich, die im tiefsten Winter auch gern mal um die -30°C liegen. Im Winter sieht man nördlich des Polarkreises, der Rovaniemi kreuzt, keinen Sonnenaufgang und im Sommer keinen Sonnenuntergang (Mitternachtssonne). Rovaniemi hat im Verhältnis zur Fläche ein relativ kleines Stadtzentrum. Fahrrad oder die eigenen Füße sind die besten Fortbewegungsmittel. Aber auch Bahn und Busse oder billige Mietautos und e-Scooter gibt es als Alternative. Rovaniemi bietet ein funktionierendes Gesundheitssystem / Krankenhaus, allerdings mit langen Wartezeiten, da es das letzte im finnischen Norden ist. Bezahlt wird primär mit Karte. Finnland hat die geringste Kriminalitätsrate und angeblich die glücklichsten Einwohner der Welt. Die Finnen sind generell eher introvertiert und außerordentlich nett und hilfsbereit. In der Sauna oder auf Partys, wenn Alkohol im Spiel ist, tauen sie aber regelrecht auf. Die Sprache ist schwer zu lernen, man kommt jedoch mit Englisch im Alltag wunderbar zurecht. Einige können auch Schwedisch oder sogar ein bisschen Deutsch.

Motivation den Aufenthalt zu verlängern
Ich habe hier super schnell tolle Freundschaften schließen können, international sowie mit waschechten "Lappen" (Finnen), was es natürlich einfacher macht, sich in einem fremden Land wohl zu fühlen. Die Wintermonate sind einfach besonders, vor allem freue ich mich auf die Sonne, die im März die verschneite Landschaft langsam zum Leben erweckt. Die dunkle Jahreszeit hilft mir auch zu entschleunigen und sich auch mal um persönliche, emotionale und seelische Dinge zu kümmern, die oft im Alltagsstress untergehen. Erfahrungen sammeln und die persönliche Weiterentwicklung stehen für mich hier im Fokus. Um meine Führungsskompetenzen auszubauen habe ich einen Studentenjob als Touristenführer angefangen. Man kann bei den Aktivitäten nicht nur jede Menge Spaß haben, viel über Finnland und internationale Kunden lernen, sondern auch ein bisschen Geld verdienen. Zusammenfassend bin ich absolut dankbar für die Möglichkeit eines Auslandssemesters und für die Entscheidung in den finnischen Norden zu gehen. Ich kann zumindest ersteres jedem nur empfehlen!

Text:
lmanuel Eisenbacher @eisnbachr