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Virtual/Augmented Reality

Hochschuldidaktik goes VR

Virtuelle Realität
Die Avatare von Ilona Frey, Irena Schreyer und Markus Rossa im kollaborativen VR-Workspace „RAUM“ (v.links)
Quelle:
Immersive Learning Institute

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) werden häufig mit Videospielen und der Entertainment-Branche assoziiert. Diese Technologien bergen aber auch für die digitale Lehre großes Potential. Im Zentrum des Virtual Learnings und des Augmented Learnings steht das Konzept der Immersion, das Eintauchen in eine virtuelle Welt. So können virtuelle Lernumgebungen geschaffen werden, in der Lernende die Möglichkeit haben, spezifische Situationen zu erleben und Erfahrungswissen zu sammeln.

Unter dem Motto „Digitalisierung der Lehre weiterdenken“ absolvierten drei Mitarbeiter*innen des Hochschuldidaktikteams der RWU eine dreimonatige Weiterbildung - die Masterclass zu VR/AR Learning Designer*innen am Immersive Learning Institute. „Wir wollen vorausschauend agieren und versuchen, den Lehrenden ein möglichst breites Angebot an digitalen Medien zur Verfügung zu stellen“, sagt Ilona Frey, Mediendidaktin im Team der Hochschuldidaktik. „Da wir im Online Probestudium Talentscanner versuchen, Themen immersiv umzusetzen, sprich die Teilnehmer*innen in die Inhalte „eintauchen“ zu lassen, lag eine intensivere Auseinandersetzung mit neuen immersiven Medien nahe“, ergänzt Markus Rossa, Fachdidaktiker im Talentscanner Soziale Arbeit.

Weiterbildung im Virtuellen Raum

Als Weiterbildungspartner konnte das Immersive Learning Institute gewonnen werden. Das Kursangebot soll den Teilnehmer*innen den wissenschaftlich bewiesenen Mehrwehrt von immersiven Medien nahebringen und sie dazu befähigen, diese Erkenntnisse niedrigschwellig in ihre Arbeitsbereiche zu integrieren. Dabei wurden auch konkrete Anwendungsfälle von Expert*innen und Gastredner*innen vorgestellt. So berichtete Professor Dr. Manuel Bachmann vom Fachbereich Soziale Arbeit der FH Bern vom erfolgreichen Einsatz von VR in Beratungs- und Gesprächstrainings seit 2017.

Die Weiterbildung fand sowohl in Videokonferenzen, als auch in der Virtuelle Realität statt. So wurden einerseits theoretische Inhalte, aber auch technik-didaktische Grundlagen praxisnah vermittelt. Über allem stand ein individuelles VR/AR-Projekt, das Kursteilnehmer*innen im Lauf der Weiterbildung konzipierten und ausgestalteten. „Das brachte einige Herausforderungen mit sich, aber da man ja bekanntlich mit seinen Aufgaben wächst, hat die Masterclass sehr großen Spaß bereitet“, sagt Irena Schreyer, Hochschuldidaktin in der Fakultät Technologie und Management.

Next step: der Aufbau eines Immersive Learning Labs

Die drei frisch ausgebildeten VR/AR Learning Designer*innen möchten in einem nächsten Schritt das digitale Lehrangebot der RWU durch das Gelernte erweitern. Dazu wurden Mittel bei der Stiftung Innovation in der Hochschullehre beantragt, um beispielsweise die Ausstattung eines Immersive Learning Labs zu ermöglichen. „Hier wollen wir dann zeigen was möglich ist. Dazu laden wir alle Lehrenden und Studierenden ein, um mit uns über vielfältige Einsatzszenarien nachzudenken, Ideen zu konzipieren und in der Praxis umzusetzen“, sagt Markus Rossa. „Wir werden natürlich wieder eine Präsenzhochschule werden, zum Glück. Gleichzeitig ist klar, dass die Digitalisierung einen Riesenschub bekommen wird, der auch in die Arbeitswelt hineinreichen wird. Die Hochschuldidaktik sieht ihre Aufgabe nicht nur im Ausbau des virtuellen Lehrangebots, vielmehr möchten sie Studierende aller Fachrichtungen im Umgang mit zukünftigen immersiven Technologien stärken, um sie bestmöglich auf die Arbeitswelt vorbereiten.

Text: Markus Rossa, Vivian Missel